Warum sollten wir eine Schülerzeitung gründen?

Warum sollten wir eine Schülerzeitung gründen?

Diese Frage habe ich mir anfangs auch gestellt. Vor allem wenn man ja von Null auf anfangen muss, ist das eine schwere Entscheidung – und auch nur die erste von vielen…
Ich denke dennoch bereut es keiner von uns!

Ausblick auf Starnberger See

Schülerzeitungsseminar am Starnberger See
Meine Begeisterung wurde geweckt, als ich zusammen mit unserem Fotografen an einem Schülerzeitungsseminar am Starnberger See teilnehmen durfte.
Insgesamt waren wir Schüler von ca. 6-7 Schülerzeitungen in unterschiedlichen Altersgruppen. Obwohl wir alle sehr unterschiedlich gewesen sind, sind wir schon am ersten Abend als Gruppe zusammen gewachsen. Man hat einfach die Freude und Begeisterung gemerkt, mit der alle dabei waren und das obwohl wir noch bis neun Uhr abends gearbeitet haben.
Am nächsten Morgen wurden wir in Gruppen aufgeteilt und dann ging erst mal das los, was man aus der Schule schon kennt – man bekommt einmal alles erklärt, das wichtig ist und was man wissen muss…
Ich war in der Layout-Gruppe dabei, wir waren für äußere Gestaltung, Formatieren, Fotos, Anordnung der Artikel und all diese Sachen verantwortlich. Nichts, das man unterschätzen sollte, da es anspruchsvoll ist, vor allem wenn man so etwas zum ersten Mal macht. Außerdem möchte man im Nachhinein ja nicht hören, es würde nicht gut aussehen. Das Schöne daran war, jeder konnte sich ausprobieren, mit Ideen spielen und schon mal überlegen welches Layout er später für die Artikel machen möchte. Außerdem musste wir die Reihenfolge der Artikel festlegen und haben versucht – auf die eine oder andere Art – die Fotoideen umzusetzten oder vor allem erstmal Ideen dafür zu bekommen.
Die andere Gruppe, also unsere Schreiber, hat in dieser Zeit fleißig an ihren Artikeln gearbeitet und trotzdem war es schon fast 19 Uhr abends, bis bei uns die eigentliche Arbeit los ging, also die ganzen Artikel zu formatieren und zu layouten. Es war ein Stress, das sag ich euch… und genauso viel Spaß hat es gemacht, zu sehen wie wir immer weiter vorankommen, uns gegenseitig helfen, am lachen sind und wie viel Spaß alle dabei haben. Jeder hat getan, was er konnte und auch wenn ich nach dem 5. Mal ins Wohnhaus zurücklaufen musste, etwas aus der Puste war, nur damit die Redakteure zum gefühlt 100sten Mal etwas an ihren Artikeln anpassen konnten, also entweder kürzen oder noch etwas mehr schreiben, war es das doch jedes Mal wert.
Auch deshalb war es ein umso tolleres Gefühl, als der erste Artikel fertig gelayoutet war und wir ihn ausgedruckt in den Händen gehalten haben. Das ist Freude und hat noch mal wirklich gepusht, mit neuer Energie weiter zu arbeiten.
Jeder, der zu diesem Zeitpunkt schon fertig mit seiner Arbeit war, hat bei anderen geholfen oder geschaut, wem er noch eine Aufgabe abnehmen konnte.
Dieses Teamgefühl ist klasse, ich sag’s euch!

Ab 11 war die Puste raus

Layout Gruppe am Arbeiten

Ziel des Projekts war es ja an diesem Abend noch fertig zu werden und ungefähr ab 11 hat man gemerkt,
dass die Puste raus war. Es war alles eine riesengroße Hektik und unsere ‚Kleinen‘, also unsere Achtklässler, waren wirklich froh, als sie endlich alles fertig hatten.
Das war dann auch ungefähr der Zeitpunkt, ab dem es wieder ruhiger geworden ist, da auf einen Schwung eine große Anzahl an Artikeln fertig geworden war und die Gruppe, die dann noch am Arbeiten war, ist immer kleiner geworden.
Was natürlich nicht heißt, dass der Rest nicht auch weiter geholfen hat, mit unterstützenden Worten und Essen. Vor allem Essen! Schokolade ist zu so einem Zeitpunkt wirklich gut für die Nerven, als kleiner Tipp nebenbei.

Um 2 Uhr morgens ist alles fertig

Wir haben dann entschieden, dass wir noch an diesem Abend alles fertig machen wollen und durch unsere Sturheit saßen wir noch bis 2 Uhr morgens, bis alles so weit fertig und wir zufrieden waren.
Zwischendrin gab es natürlich, wie sollte es auch anders sein, immer wieder kleine Herzinfarkte, die mit den Worten begannen „Weiß jemand, wo der Artikel XYZ ist? Ich muss da noch was ändern.“, dieser dann nicht auffindbar war oder sich die Datei einfach nicht mehr öffnen ließ.
Aber alles in allem sind wir fertig geworden, waren zum Schluss fix und alle und vor allem richtig stolz auf uns. Es ist für mich so inspirierend, mit Menschen an einem Tisch zu sitzen und mit ihnen gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Egal, wie oft du denkst, du bist zu müde und hast keine Lust mehr, wenn du aufschaust, siehst du Menschen, die um dich herum alle noch ihr Bestes geben und dadurch bekommst du selber noch einen Ansporn, weiterzumachen. Bessere Motivation gibt es nicht, glaubt mir, man holt noch mal alles aus sich heraus und das Gefühl danach ins Bett zu fallen und zu wissen, was man an diesem einen Tag geschafft hat, ist unglaublich toll.
Da nicht nur ich, sondern auch einige andere perfektionistisch veranlagt sind – Gott sei Dank, bin ich nicht alleine damit – haben wir uns am nächsten Morgen vor dem Frühstück noch einmal hingesetzt und sind die fertige Schülerzeitung Seite für Seite durchgegangen, haben Kleinigkeiten verbessert, die wir in der Nacht zuvor übersehen hatten, und einfach noch mal kontrolliert, ob wirklich alles so passt, wie es ist, die Reihenfolge stimmt und all diese Kleinigkeiten.

Fertige Schülerzeitung

Stolz und euphorisch ging es zu Ende
Als wir unsere fertig gedruckte Zeitung dann das erste Mal in der Hand hatten und wirklich darin herumblättern konnten, war es so ein unglaublich geiles Gefühl. Die ganze Gruppe war richtig euphorisch und extrem stolz darauf sagen zu können, ja wir haben es geschafft, auf einen Tag eine ganze Schülerzeitung zu produzieren! Das muss man sich erst mal geben.
Es war für mich eine große Freude, mit all diesen begeisterten und kreativen Menschen zusammenzuarbeiten und auch wenn es sich wahrscheinlich nur nach purem Stress anhört, wir machen das Ganze auf mehrere Wochen oder sogar Monate und man erinnert sich im Nachhinein nicht mehr an die Arbeit, sondern nur noch daran, was man geschafft hat. Genauso wie ich heute noch über unseren damaligen Insider-Witz  lachen muss, wenn ich daran denke, dass der Junge, der in einem Artikel das Mobbing-Opfer war, gleichzeitig unsere Titelseite geschmückt hat. Es sind auch mit die Kleinigkeiten.
Das tolle Gefühl, wenn aus ganz einfachen Möglichkeiten super selbstgemacht Bilder entstehen, die perfekt zu den Artikeln passen und von denen die Autoren begeistert sind. Oder die Arbeitsbegeisterung, wenn man selbst beim Essen nur noch darüber spricht, was noch getan werden muss und man die Pause danach einfach weglässt, weil die Motivation so groß ist und man unbedingt weiter machen möchte. Wenn man dann den Arbeitsraum betritt und schon einige andere sieht, die schon fleißig am Arbeiten sind, motiviert das natürlich noch mehr. Ich kann dieses Gefühl kaum beschreiben, wenn ich daran denke, wie toll es war, in solch einem tollen Team zu arbeiten. Wir haben so viel gelacht und Spaß gehabt und obwohl wir uns noch nicht lange kannten, sind wir als Gruppe extrem zusammen gewachsen und es haben sich Freundschaften entwickelt. Für mich hat es sich wirklich gelohnt, ich habe so viel gelernt und mitgenommen, das ich jetzt umsetzen kann und wofür ich so dankbar bin. Und das sind nicht nur Dinge, die die Schülerzeitung, deren Aufbau oder diese ganzen Sachen betreffen, sondern vor allem auch das Gefühl des Miteinanders, der Teamarbeit, der Freude und dem Stolz, was man dabei empfindet.
Wir sind mittlerweile auch schon ein super Team und ich finde es macht auch immer viel Spaß zusammen zu sitzen, zu planen und immer wieder etwas Neues dazuzulernen und weiter zu entwickeln.
Natürlich stehen auch wir Woche für Woche vor neuen Problemen und sind immer wieder am Diskutieren, was wir besser machen können. Aber das ist ganz am Anfang ja auch normal.
Ich finde es toll, dass es diese Möglichkeit gibt, kreativ zu sein, egal ob man schreibt, programmiert, zeichnet, fotografiert oder Filme dreht. Dadurch, dass wir uns für eine Online-Schülerzeitung entschieden haben, haben wir all diese Möglichkeiten, die wir nutzen können und ihr ebenfalls.

Wir suchen euch!!

Wer Lust hat, sich kreativ auszuleben, ist bei uns herzlich willkommen. Egal, ob ihr etwas zum Schulleben oder außerhalb davon machen wollt. Erfahrungsberichte, Zeichnungen, Poesie, Sketche, Interviews, Artikel – ihr könnt euch bei den Themen, die euch interessieren austoben und eurer Phantasie freien Lauf lassen. Wir freuen uns sehr auf eure Unterstützung und auf jeden Einzelnen von euch!
Und hiermit möchte ich euch auf der neuen Online-Schülerzeitung  „Tintenklexx“ in meinem Namen und dem Namen des ganzen Redaktionsteams ganz herzlich begrüßen.

Esmeralda Pilz

 

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