Exkursion zu „retex“

Exkursion zu „retex“


Die Fachoberschulklasse F11S6 erfährt die Werkstatt für behinderte Menschen vor Ort

Am 15. Februar 2017 besuchte die Klasse F11S6 mit der Lehrkraft Herr Jobst im Rahmen des FPA-Unterrichts die Werkstatt „retex“, um an einer Führung durch die Werkstatt teilzunehmen. Nett wurden wir von einer Angestellten der Einrichtung empfangen. Heidi Müller stellte sich vor. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin und ist seit mehreren Jahren in der Werkstatt tätig. „Retex – Regensburger Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen für psychisch kranke und behinderte Menschen e.V.“ – das ist der offizielle Name des Vereins, so Heidi Müller.

Als Ziel hat der Verein  angemessene Arbeitsplätze für psychisch kranke, behinderte und langzeitarbeitslose Menschen zu schaffen, diese also (wieder) ins Arbeitsleben einzugliedern. Frau Müller erklärte: Retex ist alleiniger Gesellschafter der retex Werkstatt GmbH und seit 1986 Träger einer Integrationsfirma.  Ebenso werden verschiedene, weitere Maßnahmen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft angeboten. Die Werkstatt ist zugleich Fertigungs- und Dienstleistungsbetrieb für Kunden und stellt damit Dauerarbeitsplätze zur Verfügung.

Sehr genau ging Frau Müller auf die Frage ein, wer denn in dieser retex-werkstatt arbeitet. Bei „retex“ sind hauptsächlich Menschen beschäftigt, die unter einer seelischen Krankheit oder einer Behinderung leiden. Wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung können diese Menschen derzeit nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt werden. Also z.B. Menschen, die jahrelang einen „normalen“ Beruf ausgeführt haben und durch einen psychischen Einschlag (beispielsweise einen Burn-out) große Probleme haben, dem ersten Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Da sie bei „retex“ individuelle Versorgung bekommen, weniger am Stück arbeiten müssen und eine angenehmere Arbeitsatmosphäre herrscht, gelingt es ihnen hier, ihr Arbeitsleben fortzusetzen. Ebenfalls sind auch Menschen, die unter einer Mehrfachbehinderung leiden, bei „retex“ beschäftigt, wobei die psychische Behinderung im Vordergrund steht. Heide Müller verdeutlicht, dass es das Ziel des Unternehmens ist den Mitarbeitern einen Arbeitsplatz anbieten zu können, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht.

Die Mitarbeiter sind in unterschiedlichen Abteilungen beschäftigt. In der Elektromontage gibt es 20 Arbeitsplätze. Dort werden Kabelbrücken und Kabelbäume aller Art produziert und verschiedenste Crimpteile, Stecker, Standardlitzen und Leitungen verarbeitet. In der Metallverarbeitung, informierte Frau Müller über die abwechslungsreiche Arbeit mit  Winkel, Anreißer, Körner, Hammer, Bohrer, Entgrater und Gewindeschneider. Auf den Bereich Großküche mit Kantine  ist das „retex“-Team besonders stolz. Die dort Beschäftigten bereiten nicht nur für die eigenen Kollegen Essen zu, sondern beliefern täglich auch mehrere Kindergärten. Ebenso bieten sie einen Catering-Service an, mit dem sie regelmäßig Feiern oder anderen Veranstaltungen beliefern.

Laut Heidi Müller erhält jeder Angestellte ein individuell berechnetes Übergangsgeld bzw. Ausbildungsgeld während des Eingangsverfahrens. Zusätzlich ist das Mittagessen kostenfrei. Jeder Mitarbeiter bei retex erwirbt seine Rentenansprüche nach geleisteter Arbeitszeit. Das Unternehmen hat wegen seiner sozialen Einstellung und mitarbeiterorientierten Fertigung sehr beeindruckt. Somit kann man sagen, dass der Arbeitsalltag auch für Menschen mit Einschränkung angenehm gestaltet werden kann.

Marie Wein, F11S6

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