Die Pest in Regensburg
Als ich letztes Jahr das Thema meiner Seminararbeit festgelegt habe, hätte ich nie gedacht, dass sich wenige Monate darauf etwas ereignet, das so stark an die Pest erinnert. Die Rede ist vom COVID-19 Virus, welcher weltweit für Aufregung sorgt. Doch worin unterscheidet sich der Virus von der damals verheerenden Pest? Zuallererst ist zu sagen, dass es sich bei der Pest im Gegensatz zum Corona Virus um eine bakterielle Infektion handelte. Bakterien haben die Eigenschaft sich eigenständig zu vermehren, während Viren einen Wirt zur Vermehrung brauchen.
Die Pest forderte beispielsweise während der Seuchenwelle in Europa von 1347 bis 1352 mehr als 25 Millionen Todesopfer, rund ein Drittel der Bewohner Europas. Aktuell wird von etwa 15.321 Todesfällen aufgrund des Corona Virus in insgesamt 82 betroffenen Ländern gesprochen. Gefährdet sind vor allem alte und bereits geschwächte Menschen. Auch wenn die Zahl der Toten momentan deutlich unter der des Schwarzen Todes liegt, ist die Krankheit nicht zu unterschätzen. So wurden mittlerweile einige Maßnahmen getroffen, welche sich mit den Abwehrmaßnahmen im Jahr 1713 aufgrund der Seuche decken.
Beispielsweise Versammlungsverbote, Isolation, die Pflicht sich bei Krankheit zu melden, das Verbot Kranke zu besuchen sowie sie in seinem Haus aufzunehmen sind damals wie heute gängige Maßnahmen bei Pandemien. Auch Passierscheine, wie in Frankreich verordnet, lassen sich bis zum Schwarzen Tod zurückverfolgen. Dieser Passierschein bestätigte damals, frei von ansteckender Krankheit zu sein: „Vorzeiger: nicht allein für sich gesund/ sondern auch aus einem gesunden Hauss/ und zu Einkauffung der Marckt-Failschafften abgeschickt, Statt Regenspurg/ den …“1.
Damit ist die aktuelle Lage nicht neu, jedoch mindestens genauso angsteinflößend wie damals. Wie sich die Krise weiterhin entwickelt, ist schwer vorherzusagen, in dieser Zeit kommt es aber hauptsächlich auf ein Miteinander an, um sich und seine Liebsten zu schützen.
1 Dr. Schöppler, Hermann, Die Geschichte der Pest zu Regensburg, 1914, München, S. 149
Carolin Schmutzer