Casual Racism – Der Kampf mit den eigenen Werten
Was ist beiläufiger Rassismus („casual racism“)?
Beiläufiger Rassismus ist eine allseits verwendete Form des Rassismus, die sich oft in Form von Witzen oder beiläufigen Kommentaren ausdrückt. Hierbei werden Stereotypen und Vorurteile über Hautfarbe, Herkunft oder Religion negativ verwendet. Meist ohne böse Absicht, jedoch sind die Folgen dennoch gravierend.
Er unterscheidet sich vom normalen Rassismus dadurch, dass weder bewusste Handlungen gegenüber anderen getätigt werden, noch dass es notwendigerweise ein Gefühl der Überlegenheit geben muss. Aber kann man das dann folglich wirklich Rassismus nennen? Selbstverständlich.
Ein Problem mit den Diskussionen bezüglich Rassismus ist, dass wir eine Tendenz dazu besitzen, diesen herunterzuspielen. Konkret bedeutet das, dass man gerne dazu neigt sich selbst als nicht rassistisch zu bezeichnen. Man habe ja nichts gegen Asiaten. Aber Rassismus hat genauso viel mit den Auswirkungen von Worten zu tun als auch mit den Intentionen dahinter.
Warum sollte Ich mich dafür interessieren?
Beiläufiger Rassismus kann Menschen marginalisieren, verunglimpfen oder demütigen. Und das obgleich dies die Insention dafür vorhanden war oder nicht. Rassismus kann Angst, Depressionen, geringes Selbstwertgefühl und hohen Blutdruck zur Folge haben. Ebenso kann er die Betroffenen ausgrenzen von unserer Gesellschaft.
Beiläufiger sowie genereller Rassismus versendet also die Nachricht, dass gewisse Personengruppen nicht willkommen sind. Er verstärkt soziale Barrieren und greift die Würde ihrer Opfer an. Und das obgleich die Würde des Menschen doch unantastbar sein sollte, wie es unser Grundgesetz besagt.
„Dann darf man ja über nichts mehr Witze machen. . .“
So kann man das nicht pauschalisieren. Sich über beiläufigen Rassismus im Klaren zu sein bedeutet nicht, dass man generell keine Witze mehr machen kann. Im Gegenteil: Man muss nur die Grenze zwischen akzeptabel und beleidigend einhalten. Denn generell ist es gut möglich über jedes Thema Witze zu machen, solange man dabei niemanden verletzt oder böses Blut verbreitet.
Wir sind verantwortlich für die Dinge, die wir sagen und machen. Dementsprechend sollte sich ein jeder auch verhalten. Stereotypen zu verbreiten oder gar etwas gegen gewisse Personengruppen, auch wenn dies nur in Witzform sein mag, zu sagen führt dazu, dass man einen schlechten Eindruck von sich selbst gibt. Oder eben jemandem damit schadet.